Wie würdet Ihr das nennen?
Bericht von Bill Acker zum gestrigen Tauchtag:
“Ich werde Euch jetzt von meinem Tag berichten, aber Ihr seid herzlich eingeladen, zu kommentieren, wie Ihr so einen Tauchtag bezeichnen würdet.
Gegen 8.30 Uhr liefen wir bei sonnigem Wetter auf Popou – meiner Meinung nach das beste nicht als Kreuzfahrtschiff deklarierte Tauchschiff in Mikronesien – aus in Richtung Südspitze.
Dabei waren eine sehr nette Gruppe von vier Amerikanern, sieben Deutschen sowie Small Will und Nico als Guides und ich selbst als Fahrer.
Wir ließen Yap Caverns hinter uns und steuerten für den ersten Tauchgang die Westseite an, für den Zweiten sollte es dann zu den “Caverns” gehen.
Meine Herren, war das eine gute Entscheidung! Beim langsamen Kreuzen entlang der Riffkante, bemerkten wir etwas, das wir zuerst für Pilotwale (Grindwale) hielten. Als wir näher kamen, stellten wir schnell fest, dass wir auf eine Gruppe von fünf Orcas gestoßen sind, darunter mindestens eine Mutter mit ihrem Kalb. Der Anblick hat natürlich jeden zum Spurt in Richtung Kamera und Bordwand getrieben. Die Wale blieben mehrere Minuten bei uns bevor es ihnen genug war und sie abgetaucht sind.
Nachdem wir die Orcas hinter uns gelassen hatten, nahmen wir Kurs auf Spanish Walls. Als wir dort ankamen bemerkten wir aber, dass der Wind das Sediment aufgewirbelt und die Sicht verschlechtert hatte. Nico erzählte mir dann von einem neuen Platz, den er vor ein paar Tagen betaucht hatte und dabei gleich vier Sepias über den Weg schwamm. Ich finde es grundsätzlich super, an Plätzen zu tauchen an denen ich noch nicht war und nach einer kurzen Besprechung in der Gruppe war die Entscheidung einstimmig… “und ab dafür!”
Also stiegen wir weiter nördlich zwischen Cabbage Patch und Spanish Walls ins Wasser, an einem Tauchplatz ohne Namen.
Naturgemäß war vorher kein exaktes Briefing möglich, aber natürlich habe ich erklärt, dass eigenverantwortlich (und damit auch freiheitlich) getaucht wird wird, wie man sich beim Auftauchen verhalten sollte und wie die Taucher bei Ausfahrten mit “Popou” wieder zurück an Bord kommen. Nico führte die Amerikaner durch’s Riff und ich war mit der deutschen Gruppe unterwegs.
Nach nicht einmal zwei Minuten fand Nico den ersten Sepia. Wenige Momente später stolperten wir über die erste von zwei Schildkröten und direkt danach entschied sich ein Großer Barrakuda dafür, einen näheren Blick bei uns zu riskieren. Nach dem Barrakuda kam ein kapitaler Bonito, der uns nicht von der Seite weichen wollte. Ungefähr zehn Minuten vor dem Auftauchen fanden wir noch einen zweiten Sepia. All das erlebten wir inmitten einer unglaublich schönen Steinkorallen-Landschaft mit hunderten Sorten gesunder Korallen.
Meine Idee war es, die Gäste nach Namensvorschlägen für den Platz zu fragen, aber da ich der Letzte war, der aus dem Wasser stieg, war jemand schneller. “Wenn Ihr den Ort nicht Buena Vista nennt, dann mache ich das selbst!” Das “Ultimatum” kam von Jeannette McWilliams, die mit ihrer Tochter Cheryl Lyn aus Florida angereist war. Es hat einen Moment gedauert, den Anderen auf dem Boot Buena Vista zu übersetzen – da war das einstimmige Okay schon längst Programm. Und so wurde “Schöne Aussicht” unser neuester Tauchplatz.
Während wir langsam südwärts nach Yap Caverns getuckert sind, war der neueste Tauchplatz von Yap natürlich das große Thema. An dieser Stelle möchte ich mich bei Jeannette für den wunderbar passenden Namen bedanken und auch bei den anderen Tauchern, die so schnell dazu bereit waren, eine kleine Expedition zu unternehmen. Wer demnächst nach Yap kommt, sollte mal bei Jan nachfragen, ob nicht eine Ausfahrt auf “Popou” mit Mittagssnack und drei Tauchgängen – einer davon natürlich bei Buena Vista – möglich ist. Ihr werdet es nicht bereuen!
Mit seinem klaren Wasser und dem Reichtum an kleinen Lebewesen und großen Brocken, war Yap Caverns schon fast ein standardmäßiger Kandidat für den nächsten Tauchgang. Mit der Einschränkung, dass man Yap Caverns NIEMALS als standardmäßig bezeichnen kann. Wir hatten große Graue Riffhaie bei der Körperpflege, 2 GEWALTIGE Hundezahn-Thunfische, die an uns vorbei schwammen, ein Paar Seegras-Geisterpfeifenfische, einen juvenilen (noch nicht geschlechtsreifen) Messerlippfisch und eine Schule Büffelkopfpapageifische.
Natürlich war auch die Drift entlang Lionfish Wall spektakulär wie eh und je.
Was für ein Tag! Wie würdet Ihr so etwas nennen?